VIRTUELLER RUNDGANG

Judendiffamierende Darstellung

In und an der Sebalduskirche finden sich judendiffamierende Darstellungen. Ihre extremste Form ist die Darstellung, bei der Juden zusammen mit einem Schwein dargestellt werden. Dieses Motiv verhöhnt und verteufelt Juden in besonders krasser Weise. Das Schwein gilt im Judentum als unrein und verkörpert in der christlichen Kunst Ausschweifung, Gier, vor allem aber auch den Teufel. Die Darstellung stammt aus der Zeit um 1380 und befindet sich versteckt an einem Stützpfeiler außen am Ostchor der Sebalduskirche als Konsolstein in etwa sieben Metern Höhe. Neben Juden, die an den Zitzen des Schweins saugen, stellt die Sebalder judendiffamierende Plastik einen Juden dar, der der Sau eine Fresschale unter das Maul hält, und einen weiteren, der ihre Exkremente mit einem Topf auffängt.

Die Kirchengemeinde von St. Sebald hat wiederholt zu der Plastik Stellung genommen. Als ersten Schritt einer Kontextualisierung wurde im Sebalder Pfarrhof die Dauerausstellung „Stein & Tür – Jüdische Spuren im Sebalder Pfarrhof“ eingerichtet.